20.5.2022

Was die Stille und Kraft von Granit mit unserem Selbstwert und unserem Wurzelchakra zu tun hat

Unser erstes Chakra, unser Wurzelchakra ist das Fundament, der Boden unseres Verankertseins hier auf Erden. Es ist die grundlegende Kraft, die von unten nach oben strömt und in ihrem freien Fluss dazu führt, dass wir: zutiefst unser Recht fühlen hier sein zu dürfen; klar, liebevoll und kraftvoll für uns einstehen können; Dinge und auch uns durchaus manchmal hinterfragen, aber ohne nagende Selbstzweifel; aus innerer Fülle und Freude heraus Dinge tun, statt uns damit einen Wert zu erarbeiten; von einem Platz innerer Selbstermächtigung und Verbundenheit mit uns selber in die Umsetzung für das kommen, was uns wichtig ist.

Stein, der ist – der einfach ist, seinen Platz hat, alte Weisheit in sich tragend, Beständigkeit

Granit, als Gesteinsformation, als Findling, als riesige, rundgewaschene Steinwesen, an alten Kraftorten, in Bächen oder Flüssen. Ich liebe dieses Gestein und schon als Kind habe ich mich gerne auf einen sonnengewärmten Granitfindling gelegt, habe geatmet und mich auf magische Weise innerlich ruhig und gehalten gefühlt. Ein solcher Stein kann Kraftort sein, zum auftanken, sich irgendwie heimisch fühlen. Es lässt sich viel verbinden mit Granit, mit Gestein, das es schonunendlich lange gibt. Es ist, als trüge er alte Weisheit in sich,Beständigkeit. Ein Findling, ein Feldstein, hat ganz eindeutig seinen eher unverrückbaren Platz. Wie unverrückbar fühlen wir unser Recht darauf unserenPlatz einzunehmen?

Ok, mag man jetzt denken, hier wurde bisher zwar etwas über Granit und das Wurzelchakra geschrieben, wie die beiden aber zusammenhängen und was das dann auch noch mit Selbstwert zu tun hat, ist damit allerdings noch nicht geklärt. Ich werde hier auf jeden Fall noch mehr dazu schreiben, aber vielleicht hast du beim Lesen auch selber schon ein Gefühl dafür bekommen, was für einen Zusammenhang es geben könnte?

Unser Fundament, das, worauf wir unser Haus des Lebens bauen, wird immer Einfluss haben auf das, was wirin jedem Moment tun.

Zum einen gibt es zugegebener Maßen eine persönliche Verbindung von Granit, Wurzelchakra und Selbstwert für mich. Denn ich stamme aus dem Mühlviertel in Oberösterreich, das geprägt ist von Granitstrukturen und Häusern, deren dicke Mauern aus eben jenem Gestein Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Und es gab auch einen ganz bestimmten Findling ganz nah bei unserem Haus, den ich besonders geliebt habe, auf dem ich gerne saß oder mich darauf legte. Es ist diese stille, tiefe Kraft, die sich für mich vermittelt, die mich an unser erstes Chakra denken lässt, die tragende, grundlegende Kraft unseres Seins. Und gleichzeitig gibt es auch eine frühe Erfahrung der Entwurzelung, das tief gespeicherte Empfinden, dass mein Ankommen auf Erden erstmal nicht sicher war. In einem anderen Blogbeitrag habe ich über Adoption geschrieben, das Gefühl der Wurzellosigkeit. Mehr dazu kannst du hier nachlesen. Auf der einen Seite ist Adoption ein sehr spezifisches Thema und doch spricht es zu ganz grundlegenden Menschheitsthemen, die viele Menschen auf unterschiedlichste Weise und in verschiedenen Formen in sich tragen und eben auch unser Wurzelchakra prägen.

Unser Wurzelschakra ist unsere Wurzel, unser Fundament auf einer körper-energetischen Ebene. Unsere oft frühesten Erfahrungen im Leben prägen unser erstes Chakra. Wie sicher habe ich mich als Baby gefühlt, auf jener nonverbalen, gefühls-körper-energetischen Eben? Das hat sich ausgewirkt darauf, wie fein unser Nervensystem justiert wird und vielleicht schon bei der kleinsten Unsicherheit noch heute in den Stressmodus, den Kampf-, Flucht- oder Totstellmodus umstellt, ohne dass wir das unbedingt bewusst merken.

Oft wissen wir gar nicht, wie sehr unser heutiges Leben von der Prägung unseres ersten Chakras gelenkt wird

Wie willkommenhaben wir uns gefühlt? Viele Menschen werden sagen, dass sie natürlich willkommen waren, ja ein lang ersehntes Wunschkind. Und doch habe ich über dieJahre immer wieder erlebt, dass auch kurze Momente der Ambivalenz, manchmal auch Schicksalsschläge während der Schwangerschaft, sich auf unser Gefühl wirklich gewollt zu sein auswirken können. Und dann ist vielleicht eine Wurzel unseres verzweigten Wurzelsystems verkümmert, hat sich in sich zurückgezogen, auch wenn andere Wurzelstränge kraftvoll und selbstbewusst sind. Wir dürfen hinschauen wo etwas „nicht so gut“ war, das macht das, was gut war und ist nicht weg. Dieses „Und“, dieses nebeneinander bestehen von „Stärken“ und „Schwächen“ ist Grundlage für Lebendigkeit in ihrer ganzen Fülle. Eine gute Verankerung in unserem ersten Chakra, ein Boden der Selbstsicherheit hilft dabei, für beidesPlatz zu haben.

Wenn unsere Bedürfnisse, unsere Gefühle ganz früh wahrgenommen werden, unsere Eltern oderBezugspersonen darauf reagieren, in Momenten des Schmerzes, der Angst oder Wut mit uns sind, uns halten, wir liebevollen Trost im Empfangen der Gefühle erleben, dann übersetzt sich das für uns als „ich bin wertvoll“, „ich habe es verdient, dass man sich um mich kümmert“, „ich habe ein Recht, hier zu sein, Bedürfnisse zu haben, ich zu sein“. Je stabiler unser erstes Chakra sich entwickeln konnte, je mehr wir uns empfangen, umsorgt, gehalten, getröstet, geliebt gefühlt haben von Anfang an, um so mehr stehen wir mit beiden Beinen im Leben, um so mehr vertrauen wir uns selber und ist es uns selbstverständlich, dass wir liebenswert und wertvoll sind. Voilá, das also die Verbindung von Granit, Wurzelchakra und Selbstwert.

Es ist dein Geburtsrecht, deinen Platz auf der Erde voll und ganz einzunehmen.Blühe auf und tauche ein – in dein Sein.

Um die wunderschöne Kraft unseres ersten Chakras wirklich frei fließen lassen zu können, müssen wir manchmal auch in weniger beliebte Ecken unserer Selbst schauen, zu den verkümmerten Wurzelsträngen. Alte und beschränkende Glaubenssätze und oft unbewusste Ängste sind wie Blockaden unseres ersten Chakras und sie prägen auch unser Nervensystem und damit gekoppelt unseren Kampf- oder Fluchtmodus. Aus meiner Warte bedarf es des Mutes, auch in jene dissonante Ecken zu schauen unser Herz für uns selber in all unseren Facetten zu öffnen.

Wenn unser Fundament, unsere Wurzeln frei sind, dann wirkt sich das auf alle weiteren Chakren aus, auf alles, was wir im Leben tun oder auch nicht tun und wie wir uns fühlen.  Wenn ich mit mir verbunden bin, all meine Aspekte erstmal da sein dürfen – was dann oft zu erstaunlichen Veränderungen auf Grund der liebevollen Annahme führen kann – dann verändert sich auch meine Beziehung zu anderen Menschen. Wenn ich mir selber nahe sein kann, wenn ich in meiner eigenen Kraft verankert bin, dann ist da mehr von mir, was in Beziehung gehen kann und das ist sehr belebend und erfüllend.

Lebendig vibrierende Kraft von Musik – wenn Klänge die Sprache des Wurzelchakras sprehcen

Hier noch ein Nachgedanke: AuchMusik kann die Energie und Kraft des ersten Chakras zum Ausdruck bringen. Gibt es eine bestimmte Musik, ein Stück, dass dich energetisiert, in dir nachklingt, dir Kraft gibt, dich innerlich aufrichtet? Für mich war es vor kurzem Anton Bruckners 9. Sinfonie. Passender Weise ist Bruckner auch aus dem Mühlviertel, so dass sich der Bogen zur Granitlandschaft schlagen lässt.

Lebendig vibrierende Kraft, ja Wucht entsteht im Saal, wenn jedes Orchestermitglied alles gibt, wenn gut 8 Kontrabässe, eine Unzahl an Blechbläsern, Holzbläser, Pauken und die Streicher ins Volle gehen und das Fortissimo an einen heranbrandet. Und dann Stille – völlige Stille, in der die Kraft noch nachwirkt, man das Gefühl hat, gerade eine Frischzellenkur erhalten zu haben und sich zugleich berührt und erhaben fühlt. Das Wort „erhaben“ mag ein wenig altmodisch klingen, aber es passt für mich beim Anblick eines beeindruckenden Bergpanoramas, des Meeres, oder eben auch bei bestimmter Musik. Die lebendig vibrierende Kraft der 9. Sinfonie hat mich an das erste Chakra erinnert und die uns allen innewohnende Energie, die uns verankert, aufrichtet und Motor ist, freudvoller Ausdruck der Lebendigkeit unseres Seins.