5.4.2023

Das Gefühl nicht genug zu sein und wie du deine Selbstliebe und dein Selbstvertrauen vertiefen kannst

Ein Beitrag zum Thema des nicht genug oder nicht gut genug seins mag erstmal eher unattraktiv klingen. Wer mag sich schon damit auseinandersetzen – noch dazu in einer Welt der Selbstoptimierung und des Funktionierens? Lieber nicht dran rühren – oder doch?

Die Auseinandersetzung mit diesem Thema könnte ja die Chance bergen, sich selbst ein Stück näher zu kommen, sein Herz für sich ein Stück mehr öffnen und dadurch ein wenig aufrechter im Leben zu stehen. So könnten wir öfter von einem inneren Platz des Friedens, des Genug Seins kommen.

Für das Gefühl ungenügend zu sein, nicht gut genug zu sein, fehlerhaft oder falsch zu sein gibt es die unterschiedlichsten Ursachen. Manchmal ist uns dieses Gefühl oder der daraus resultierende Glaubenssatz bewusst, aber sehr oft lenkt es uns aus unserem Unterbewusstsein heraus.

Genug sein, genau so wie wir sind, wirklich mit allem was uns ausmacht, ist ein gefühltes, tiefes inneres Wissen. Wenn wir in uns ruhen, wissen, dass wir einfach weil wir geboren sind und SIND unseren Platz hier in der Welt verdient haben, dann wohnt diesem SEIN auch das unumstößliche Gefühl inne genug zu sein. Das Gefühl genug zu sein, gut genug zu sein, wertvoll zu sein und liebenswert ist eines unserer Geburtsrechte. Und aus meiner Warte verlieren wir es nicht, geht es nicht kaputt. Allerdings kann es verschüttet werden, so dass uns der Zugang dazu scheinbar verloren geht.

Es geht darum nicht gegen uns anzukämpfen, oder vom einem Idealbild entsprechen zu wollen – es geht darum uns als Ganzes auf dem Weg der Entwicklung mitzunehmen

Dieses Gefühl, diese großzügige und liebevolle Annahme unseres Seins ist der Boden für Transformation und Wachstum, der aus Liebe heraus geschieht, aus leichtfüßiger Neugierde und Freude. Wir müssen nicht immer mit diesem Gefühl verbunden sein, es ist natürlich, dass es da ein Auf und Ab gibt. Aber in den Momenten, in denen wir uns annehmen können wie wir sind, haben wir das größte Potential für tiefgreifende Veränderung, denn wir müssen nichts als ungewollt ablehnen, verdrängen oder überwinden.

Denn dann kämpfen wir nicht gegen uns an, versuchen nicht von uns, wie wir gerade sind wegzukommen. Wenn wir von einem Platz der Selbstakzeptanz kommen – was nicht heißt, dass wir nicht sehen können, wo wir etwas verändern oder integrieren wollen – dann nehmen wir uns als Ganzes mit auf den Weg des Wachstums der Veränderung. Kleiner Warnhinweis: Wachstum fühlt sich trotzdem nicht immer nur gut an. Auf dem Weg uns mehr zu lieben, fühlen wir auch die unangenehmen Gefühle, die wir aber als Wachstumsschmerzen sehen können. Wie immer ist das Leben und Erleben ein lebendiger Wechsel zwischen unterschiedlichen Gefühlen und dazu zählen eben auch solche, die sich nicht so angenehm anfühlen. Wichtig ist, in solchen Gefühlen nicht hängen zubleiben, sich nicht in Endlosschlaufen darin zu verfangen, aber an sich ist jedes Gefühl gleich wertvoll.

Oft sind es ganz früheErfahrungen, die uns vom eigentlichen Gefühl des genug seins trennen

Wenn wir davon ausgehen, dass wir alle dieses innewohnende Gefühl des genug seins tief in uns tragen, was bringt es ins Wanken? Was führt dazu, dass wir uns nicht genug oder fehlerhaft fühlen? Dafür gibt es die unterschiedlichsten Ursachen. Da es sich bei dem Empfinden fehlerhaft oder nicht gut genug zu sein um ein sehr grundlegendes Gefühl handelt, das oft auch gekoppelt ist mit dem Gefühl der Scham, reichen die Ursachen oft weit zurück, in die frühste Kindheit und teilweise auch bis in die Zeit noch vor unserer Geburt im Mutterbauch.

Das Gefühl, nicht wirklich gewollt zu sein, Eltern, die vielleicht aus eigener Überforderung nicht so für uns da sein können, wie wir es bräuchten, Trennungsphasen nach der Geburt durch Krankenhausaufenthalte oder einschneidende Erfahrungen von Verlust, die Erfahrung der emotionalen Vernachlässigung, all das können Ursachen dafür sein, dass wir uns nicht genug fühlen. Als kleine Wesen in der vorkognitiven Zeit können wir uns die Welt nicht anders „erklären“, als dass mit uns etwas nicht richtig ist, dass wir nicht genug sind, wenn die Welt nicht so auf uns reagiert, wie wir es brauchen. Das speichert sich auf eine gestalthafte, emotional-körperlich-energetische Weise in uns ab. Und so kann sich der Glaubenssatz nicht genug zu sein in uns verankern.

Als Säugling oder Kleinkind konnten wir uns ein nicht angemessenes Verhalten von Eltern oder Bezugspersonen nur damit erklären, dass wir selbst verkehrt sind

Ist dieser Glaubenssatz einmal verankert, so werden wir auf Ereignisse in unserem Leben durch genau diese Brille schauen. Eine Kritik, ein Fehler sind uns dann Beweis für diese vermeintliche Wahrheit nicht genug zu sein. Und so verfestigt sich das Gefühl des Ungenügens über die Jahre. Allerdings ist das Grundgefühl nicht genug zu sein nicht unbedingt in allen Lebensbereichen aktiv. Es kann auch sein, dass wir in vielen Bereichen des Lebens gut und selbstsicher in uns verankert sind und nur ein Lebensbereich davon betroffen ist.  

Manchmal wundern wir uns vielleicht, warum Erfolge uns nicht wirklich erfüllen, warum wir das Gefühl haben jetzt gleich das nächste erreichen zu müssen oder doch immer noch nichtgut genug zu sein. So lange wir unseren Wert unser Genug-Sein nicht von innen heraus fühlen, werden äußere Erfolge sich vielleicht eine Weile gut anfühlen, aber dann von uns abperlen, weil sie keinen Anker in uns finden können.

Je weniger wir äußere Erfolge brauchen um uns genug zu fühlen, um so mehr können wir Anerkennung und Erfolge dann tatsächlich genießen

Es gibt zwei unterschiedliche Komponenten des nicht genug seins: zum einen eine Art Ur- oder Grundgefühl von nicht genug oder nicht gut genug sein und zum anderen als Glaubenssatz in Bezug auf etwas Konkretes.

Das Urgefühl lässt sich oft gar nicht so klar definiert, aber es kann sich wie ein Loch in uns auftun, das mit dem Gefühl der Scham verwandt ist. Wenn dieses Grundgefühl Worte hätte, dann stünden dafür Worte wie „so wie ich bin, bin ich offensichtlich nicht genug“. Dieses Gefühl führt dazu, dass man immer am Tun und Machen ist, das man glaubt, man muss den Leuten besonders gut gefallen, damit sie einen mögen. Man strengt sich vielleicht immer ganz furchtbar an, um besonders gut zu sein, oder man meint, bevor man etwas Neues beginnt, muss man mindestens noch 10 weitereAusbildungen gemacht haben, um für sich sagen zu können, „ich bin gut genug“.

Wie eine Beule im Auto unser inneres Gefühl spiegeln kann

Auch wenn ich hier ein paar Beispiele aufgeführt habe, ist es manchmal dennoch nicht so leicht wirklich zuerkennen, wie sich das Gefühl der Mangelhaftigkeit (des nicht gut genug seins oder fehlerhaft seins) in unserem Leben zeigen kann. Deshalb hier ein kleines Beispiel aus meiner Vergangenheit. Zu Studienzeiten hatte ich mit dem Auto einen kleinen Unfall, der zu einer sehr deutlichen Delle in meinem Auto führte. Da die Delle keine Funktionseinschränkung bedeutete, fuhr ich das Auto noch weiter. Allerdings war es anfangs extrem unangenehm für mich, in einem beschädigten Auto zu fahren. Ich konnte es mir damals nicht wirklich erklären, warum ich eine Art Scham dabei empfand.

Später habe ich für mich herausgefunden, dass das verbeulte Auto das Gefühl des nicht gut genug seins in mir getriggert hatte. Meine Variation dieses Gefühls war das Empfinden von Makelhaftigkeit. Durch die Brille dieses Ich-bin-makelhaft-Glaubenssatzes betrachtet, war die Delle im Auto ein Hinweis auf mein eigenes „verbeult sein“und zwar für alle sichtbar! Hätte ich es damals schon gewusst, hätte ich mich diesem Gefühl der Scham, diesem Schmerz sich nicht genug zu fühlen liebevoll zuwenden können und sehr viel entspannter Autofahren können.

Das Wissen, etwas noch nicht gut genug zu können, kann auch von einem hilfreichen Platz in uns kommen

Und dann gibt es die zweite Komponente des Gefühls nicht genug zu sein. Die hat aber nichts mit Selbstabwertung zu tun. Hier geht es darum, dass wir irgendwo etwas gerne noch verbessern würden, wissen, dass wir etwas gerade neu lernen und es noch nichtgut genug können. Dann ist das nicht genug sein geknüpft an etwas Konkretes. Ein Beispiel wäre, wenn ich Skifahren lerne, dann werde ich nicht gleich auf eine schwarze Piste gehen, weil ich dafür noch nicht gut genug fahre.

Wenn wir uns genug fühlen, dann ist diese Form des nicht gut genug seins nichts Schlimmes und nichts Schmerzliches und es löst auch keine innere Kritik aus, mit der wir uns dafür schlecht machen, dass wir noch nicht weiter sind. Fehlt dieser sichere innere Boden allerdings, so kann alles, wo wir im Leben konkret nicht gut genug sind neuerlich zum Beweis unseres nicht Genügens werden. Und dann beginnt wiederdas Teufelsrad der Scham, der inneren Kritik, der Anstrengung, um endlich, endlich an das ersehnte Ziel zu gelangen genug zu sein.

All die Gefühle und Glaubenssätze nicht genug zu sein ans Licht und in unser Bewusstsein zu holen ist der erste Schritt, um wieder Zugang zu der darunter liegenden eigentlichen Wahrheit zu finden: dass wir genug sind, genau so wie wir sind. Wenn wir uns auf den Weg machen für uns herauszufinden, was in unserem Leben dazu geführt hat, dass wir uns nicht gut genug fühlen und liebevoll Raum machen für die damit verbundenen Gefühle, so sind das Schritte der Selbstliebe. Und wenn wir auch bewusst etwas wagen, was wir uns vielleicht auf Grund des einschränkenden Glaubenssatzes bisher nicht getraut haben, dann kann uns das auch wieder mehr Selbstvertrauen geben.

Schritte zu mehr Selbstliebe und Selbstakzeptanz können klein sein und doch einiges in unserem Leben bewirken

Es kann wirklich spannend sein zu erforschen, wo und wie wir uns wirklich genug und liebenswert fühlen und wo und wie wir uns vielleicht doch tief drinnen nicht wirklich genug fühlen. Die EFT Klopftechnik ist eine ganz schöne Möglichkeit, sich diesem Thema anzunähern. Wenn du magst, kannst du die EFT Sequenz, in der es um das Genugsein und das Gefühl des nicht genug seins geht ja für dich Mal ausprobieren. Du findest sie gleich hier unter dem Blogbeitrag.

Und falls du dich gerne auf eine kleine Reise begeben möchtest, du noch tiefer eintauchen magst dann kannst du gerne auch zu den 21-Tagen „Du bist genug“ dazu kommen. In diesen 21 Tagen wirst du unter anderem 2-3 unterschiedliche EFT Sequenzen zu diesem Thema bekommen. Die liebevolle Herausforderung ist es, tatsächlich täglich eine dieser Sequenzen zumachen. Es kann ganz erstaunlich sein, was sich in diesen Tagen bewegen kann und wie sich die Gefühle ändern können, wirklich hin zu mehr innerem Frieden und Genugsein.

Plötzlich fallen einem dann nicht nur all die Momente ein, in denen wir gelernt haben, dass wir nicht genug sind, sondern auch jene, die uns wirklich zutiefst gestärkt und unterstützt haben in unserem Sein. Während dieser Zeit gibt es auch drei Gruppen-Calls per Zoom, die wir für gemeinsame Arbeit, Austausch, Fragen und Inspiration nutzen.

Es ist erstaunlich, wie viel sich bewegen kann, wenn du 21 Tage lange zu diesem Thema die Klopftechnik anwendest. Das kannst du natürlich auch für dich alleine machen, nutze dafür gerne die Sequenz unten. Aber gemeinsam ist es oft leichter, es hilft dir für dich dranzubleiben. Wenn du mehr über diesen Kurs erfahren magst, kannst du gerne hier schauen.